Texas - Our biggest surprise
- Travelbuddys
- 25. Mai
- 7 Min. Lesezeit

Wir waren 3,5 Wochen in Texas unterwegs – und was sollen wir sagen? Dieser Bundesstaat hat sich mit Karacho an die Spitze unserer Favoritenliste katapultiert!
Mit eher zurückhaltenden Erwartungen gestartet, wurden wir mehr als positiv überrascht. Texas ist nicht nur riesig, sondern auch unglaublich vielfältig, überraschend sauber, voll herzlicher Menschen, ein kulinarisches Paradies und zudem super kinderfreundlich.
Natürlich konnten wir bei der Grösse des Staates nur einen Bruchteil erkunden – aber genau diesen Teil möchten wir euch nun vorstellen: unsere Route durch den Lone Star State!
Unser Flug von Costa Rica nach Dallas dauert nur sechs Stunden – und trotzdem fühlt sich die Einreise an wie eine Ewigkeit an.Da wir vor unserem Aufenthalt in Costa Rica bereits zwei Monate in den USA unterwegs sind, reagiert der Grenzbeamte äußerst kritisch. Und dann der Schock: Er verweigert uns die Einreise.
In mir bricht eine Welt zusammen. Ich kämpfe mit den Tränen und versuche, vor unserem Sohn stark zu bleiben. Zum Glück ist mein Mann – wie immer – die Ruhe selbst. Ganz gelassen bittet er den Beamten, ihm unsere Route und unser Vorhaben noch einmal in Ruhe erklären zu dürfen.
Wider Erwarten stimmt der Beamte zu. Mein Mann schildert geduldig unseren Reiseverlauf, erklärt, dass wir keinerlei Absicht haben, in den USA zu arbeiten – und tatsächlich: Der Beamte glaubt uns.Wir bekommen ein neues Visum für weitere 90 Tage. Ich kann es kaum fassen.
(P.S.: Diese Situation passiert noch vor der Amtszeit von Donald Trump)
Kaum haben wir alle unseren Stempel im Pass, verschwinden wir hinter der nächsten Ecke – und dann gibt’s kein Halten mehr: Ein riesiger Freudentanz mitten am Flughafen! Jaaa – wir haben es geschafft!
Dallas
Als Nächstes holen wir unser riesiges Auto ab und machen uns auf den Weg zu unserem charmanten, kleinen Airbnb mitten in Dallas. Erst mal das halbe Haus aus dem Kofferraum ausladen, dann geht’s zum nächsten Walmart. Da wir ein halbes Jahr unterwegs sind, wollen wir so oft wie möglich selbst kochen – das spart nicht nur Geld, sondern fühlt sich auch ein bisschen nach Zuhause an.
Wir bleiben zwei Nächte in Dallas und stellen schnell fest: Die Stadt hat leider nicht allzu viel zu bieten. Was uns jedoch beeindruckt, ist der geschichtsträchtige Ort, an dem das Attentat auf J.F. Kennedy verübt wurde. Eine beklemmende Atmosphäre liegt in der Luft, und man kann überall Zeitungen kaufen, die das Ereignis noch einmal detailliert aufrollen – für 10 Dollar das Stück.
Dallas hätte auch das KidZania zu bieten – eine riesige Erlebniswelt für Kinder, in der sie in verschiedenste Berufe eintauchen können. Leider ist unser Sohn noch zu klein dafür. Stattdessen entscheiden wir uns spontan für eine Shoppingrunde im Outlet-Center – und kommen mit deutlich mehr Taschen zurück, als wir geplant hatten. Ups!
Kleines Highlight zum Schluss: In Dallas gibt es auch unser Lieblingsrestaurant aus Hawaii – Marugame Udon!
Stockyards - Fort Worth
Nur eine halbe Stunde von Dallas entfernt liegt Fort Worth Stockyards – einer unserer absoluten Lieblingsorte in ganz Texas. Sobald man in das kleine Städtchen hineinfährt, fühlt man sich wie in eine andere Zeit katapultiert: Alles erinnert an einen Western-Film – rustikale Fassaden, hölzerne Gehwege und der Duft von Abenteuer in der Luft.
Auch hier verbringen wir zwei Nächte und lassen uns ganz vom Western-Flair treiben. In den liebevoll gestalteten Läden gibt es alles, was das Cowboy-Herz begehrt: Cowboyboots, Hüte, Gürtel mit riesigen Schnallen – und jede Menge authentischer Souvenirs. Dazwischen kleine Cafés, gemütliche Restaurants und jede Menge texanisches Lebensgefühl.
Das absolute Highlight? Zweimal täglich – um 11:30 Uhr und 16:00 Uhr – ziehen majestätische Longhorn-Rinder durch die Hauptstrasse, begleitet von echten Cowboys in voller Montur und passender Countrymusik. Genau so haben wir uns den Wilden Westen immer vorgestellt!
Austin
Jetzt geht’s für uns in die Hauptstadt von Texas: Austin! Doch bevor wir dort ankommen, machen wir noch einen Zwischenstopp im Magnolia Market in Waco. Vielleicht kennt ihr ja die Sendung Fixer Upper auf HGTV? Darin verwandelt das sympathische Ehepaar Chip und Joanna alte, verlassene Häuser in wahre Wohnträume. Der Magnolia Market ist eines ihrer Herzensprojekte – und genau das spürt man auch.
Die entspannte Atmosphäre, stylishe Shops, leckere Foodtrucks und der beste Cupcake überhaupt machen diesen Ort zu einem kleinen Wohlfühlparadies. Wenn ihr mal in der Nähe seid – unbedingt anhalten!
In Austin bleiben wir fast eine ganze Woche – denn diese Stadt hat uns sofort in ihren Bann gezogen. Endlich mal Slow Travel: Durchatmen, ankommen, geniessen. Spielplätze, charmante Strassen, kreative Läden – besonders auf der South Congress Avenue schlägt unser Herz höher.
Ein echtes Highlight ist auch unser erstes Footballspiel der Texas Longhorns. Schon beim Einlaufen des Teams haben wir Gänsehaut: Tausende Menschen singen mit, Feuerwerk, Cheerleader, Marching Band – eine gigantische Show. Und das ist „nur“ ein College Game!
Fredericksburg
Vor unserer Reise durch Texas hatten wir Fredericksburg überhaupt nicht auf dem Schirm. Durch Zufall stiess ich auf Instagram auf ein paar Bilder – und da wir genügend Zeit haben, denke ich mir: Warum eigentlich nicht hinfahren?
Als wir im Hotel (Best Western) einchecken, müssen wir allerdings erst mal schlucken. Das Zimmer ist muffig, alles wirkt alt – und unsere Stimmung ist direkt im Keller. Viel erwarten wir uns von dem Ort ehrlich gesagt nicht mehr…
Doch Fredericksburg überrascht uns komplett! Schon beim ersten Spaziergang durch die Main Street sind wir begeistert: ein charmantes kleines Städtchen mit unzähligen liebevoll gestalteten Läden, Boutiquen und Cafés. Und das Überraschendste? Fast alles ist auf Deutsch beschriftet! Die Stadt wurde einst von deutschen Einwanderern gegründet – und das merkt man bis heute. In den Restaurants gibt’s Schnitzel, Bratwurst und richtig gute Pommes. Genau das gönnen wir uns direkt am ersten Abend – und schon ist die Laune wieder bestens.
Wir bleiben zwei Nächte – und hätten locker noch länger bleiben können. Es gibt so viel zu entdecken! Gleich nebenan liegt das winzige Western-Städtchen Luckenbach. Ein echtes Kinderparadies! Hier kann man Lasso werfen, Cornhole spielen und sich fühlen wie im Wilden Westen.
Und dann ist da noch das absolute Muss: Peach Cobbler – das berühmte Dessert der Region. Den besten essen wir im "Pfirsich Haus". Der Laden ist ein echtes Highlight! Draussen gibt es jede Menge Platz zum Spielen, die Kinder dürfen auf kleine Fahrzeuge steigen und sich austoben, während wir durch die Regale mit handgemachten Pfirsich-Produkten stöbern.
Fazit: Fredericksburg überrascht uns auf ganzer Linie – ein Stück Deutschland inmitten von Texas, mit viel Herz, Geschichte und grossartigem Essen.
Bandera
Von Fredericksburg aus machen wir uns auf den Weg nach Bandera – bekannt als „Cowboy Capital of the World“. Schon der Name klingt nach Wildem Westen, Rodeos und staubigen Strassen.
Ein Tipp vorab: Wer das echte Cowboy-Feeling erleben will, sollte unbedingt an einem Mittwoch nach Bandera kommen. Dann wird die gesamte Stadt zur Bühne – Cowboys treiben Rinder mitten durch den Ort, überall stehen alte Planwagen, Sättel und Western-Utensilien. Leider wissen wir das vorher nicht – und als wir ankommen, wirkt Bandera ruhig und total verschlafen. Kein Spektakel, keine Viehtriebe, nur ein paar Einheimische, die entspannt durch die Strassen schlendern. Trotzdem lassen wir uns die Laune nicht verderben und schauen uns neugierig um.
In einem kleinen Western-Shop entdecken wir schliesslich unseren ersten echten Cowboyhut – und sind sofort verliebt. Der kommt mit nach Hause! Danach knurrt der Magen, und wir landen im TJ’s @ The Old Forge – was für ein Glücksgriff! Die Burger dort gehören zu den besten, die wir je gegessen haben. Saftig, perfekt gewürzt, und das Ambiente dazu? Authentisch texanisch. Wir sind so begeistert, dass wir direkt am nächsten Abend nochmal hingehen.
Und mit Hut auf dem Kopf und Burger im Bauch fühlen wir uns für einen Moment selbst wie waschechte Cowboys.
San Antonio
Unser Start in San Antonio verläuft alles andere als gut. Als wir am Abend in unser Airbnb einchecken, trifft uns fast der Schlag: Flecken auf den Betten, ein beissender Geruch nach Fäkalien in der Luft, überall Staub, Dreck – sogar Schimmel an den Wänden. Uns wird sofort klar: Hier können wir auf keinen Fall bleiben.
Obwohl es schon spät und unser Kleiner völlig übermüdet ist, packen wir kurzerhand alle Koffer wieder ins Auto und machen uns auf die spontane Suche nach einer neuen Unterkunft. Und dann haben wir unglaubliches Glück: Wir finden ein kleines Juwel – direkt am San Antonio River. Es fühlt sich sofort nach Ankommen an. Wir geniessen es, am Fluss entlang zu spazieren – der River Walk zieht sich kilometerweit durch die Stadt, gesäumt von Cafés, Shops, Restaurants, Spielplätzen und beeindruckenden Kunstwerken.
Ein echtes Highlight ist für uns der Besuch im Pearl District – eine ehemalige Fabrik, die heute als moderner Hotspot mit Stil neu erblüht. Es gibt tolle Spielbereiche für Kinder und jeden Samstag einen riesigen Bauernmarkt mit lokalen Produkten, Street Food und Live-Musik.
Und dann erleben wir noch etwas ganz Besonderes: das Tejas Rodeo. Ein echtes texanisches Rodeo wie aus dem TV! Alle sitzen mit Cowboyhüten und Boots auf den Tribünen, jubeln, fiebern mit, während die Reiter in verschiedenen Disziplinen ihr Können zeigen. Unser Sohn ist völlig fasziniert – sein Strahlen sagt alles.
Galveston
Unser letzter Halt in Texas führt uns nach Galveston, ein kleiner Ort direkt am Golf von Mexiko, unweit von Houston gelegen. Die Meeresluft weht uns um die Nase, als wir ankommen – und wir freuen uns auf ein paar entspannte Tage am Wasser.
Bevor wir die Küste erkunden, machen wir einen Abstecher nach Houston, wo wir das berühmte Space Center besuchen. Ein absolutes Muss! Alles dreht sich hier um Raketen, Astronauten und das Universum – wir staunen, lernen, entdecken. Super spannend – und definitiv ein Tipp für grosse und kleine Weltraum-Fans.
Zurück in Galveston spazieren wir über die Seawall und erkunden den Historic Pleasure Pier – allerdings öffnet dieser nur am Wochenende. Dann aber verwandelt sich der Pier in einen kleinen Freizeitpark mit Achterbahnen, Restaurants und Shops – direkt über dem Wasser.
Auch die Innenstadt überrascht mit einer charmanten Einkaufsstrasse voller liebevoll eingerichteter Läden und kleiner Cafés. Wir bummeln durch die „The Strand“-Meile, entdecken handgemachte Souvenirs und geniessen das entspannte Flair.
Doch so ganz will der Funke nicht überspringen: Das Meer ist rau, die Wellen zu wild zum Baden, und insgesamt wirkt Galveston eher ruhig. Uns fehlt das gewisse Etwas, das uns in anderen Orten so begeistert hat.
Fazit: Galveston hat durchaus seinen Reiz – vor allem für einen kurzen Zwischenstopp. Aber im Vergleich zu den anderen Highlights in Texas bleibt es für uns eher ein stiller Abschied vom Lone Star State.
Goodbye, Texas – du hast uns verzaubert
Nach dreieinhalb Wochen nehmen wir schweren Herzens Abschied von diesem wundervollen Bundesstaat. Texas, du hast uns nicht nur beeindruckt, sondern auch berührt – mit deiner Weite, deiner Gastfreundschaft und Vielfalt.
Jetzt warten neue Abenteuer auf uns: die Südstaaten!
Zum Glück ist Texas riesig – und wir haben längst nicht alles gesehen.
Wir kommen wieder. Versprochen.
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