Vor zwei Jahren haben wir geheiratet. Gleich nach der Hochzeit machten wir uns auf den Weg in unsere langersehnten Flitterwochen. Falls jemand von euch auch vor hat nach TANZANIA zu reisen, teilen wir hier gerne unsere Reisetipps dazu.💕 Da unser Kleine damals noch nicht auf der Welt war, fand die Reise ohne ihn statt, aber in unserem Bericht stehen auch Hoteltipps für Tanzania mit Kindern.
Los gehts! In Zürich startet unser Flieger über Doha zum Kilimanjaro Airport. Der Flug dauert mit dem Zwischenstopp gut 14 Stunden. Neu gibt es jetzt aber auch einen Direktflug der Edelweiss von Zürich nach Kilimanjaro Airport, dieser dauert 8 Stunden. Das Erste was uns am Kilimanjaro Airport erwartet ist eine lange Schlange um das Visum zu beantragen. Da wir immer alles im Voraus planen, haben wir das Visum bereits zu Hause online beantragt und bezahlt. Deshalb huschen wir an der langen Schlange mit einem breiten Grinsen im Gesicht vorbei. Leider interessiert das hier niemanden und auch wir müssen uns hintenanstellen und das Visum erneut beantragen und BEZAHLEN! Also kleiner Tipp von uns: Beantragt das Visum einfach vor Ort. Endlich sind wir durch das ganze Prozedere und können zu unserer ersten Lodge. In der Kia Lodge werden wir freundlich begrüsst und ruhen uns in unserem kleinen Häuschen erstmal aus. Nach einem feinen Abendessen gehen wir früh schlafen, denn morgen geht es für uns los in den Serengeti Nationalpark.
Um 5:00 Uhr morgens klingelt unser Wecker! Noch völlig verschlafen machen wir uns auf den Weg zum Arusha Airport. Ein Kleinflugzeug fliegt uns direkt (mit zwei Zwischenstopps) in den Norden des Serengeti NP. Schon vom Flugzeug aus können wir die ersten Elefanten sehen und sind einfach nur geflasht! Unsere Ranger warten bereits mit einem ausgiebigen Mittagessen auf uns und schon auf dem Weg ins Hotel sehen wir etliche Tiere und sogar die Flussüberquerung der Migration! Ein sehr seltenes Spektakel! Schöner können Flitterwochen doch gar nicht starten.😍 Die nächsten zwei Nächte verbringen wir im Serengeti Bushtops Hotel. Es ist ein absoluter Traum! Da man in einem Zelt übernachtet (Glamping, also Glamuröses Camping genannt), ist man komplett in der Natur. In der ersten Nacht hören wir bereits ein Tier, welches an unserem Zelt kratzt. Der Atem bleibt uns stehen und wir sind uns sicher, hier unsere Flitterwochen zu verbringen war die beste Entscheidung. Da wir uns natürlich nicht trauen nachzusehen, werden wir nie erfahren welches Tier sich da rumgeschlichen hatte. Am nächsten Tag gehts auf Pirschfahrt. Wer schon mal auf einer Pirschfahrt war, weiss wie aussergewöhnlich diese Erfahrung ist. Nie zu wissen wo sich das nächste wilde Tier verbirgt, den Spuren eines Löwen hinterher zu fahren und einem Leoparden zuzuschauen wie er gerade seine Beute auf einen Baum trägt. Wir können nicht genug davon kriegen, müssen aber zurück in die Lodge den auf uns wartet ein Jacuzzi auf unserer eigenen Terrasse. Der nächste Morgen beginnt mit einer riesigen Überraschung. Breakfast in the Bush bei Sonnenaufgang! Einfach magisch. Während unserem ganzen Aufenthalt werden wir immer wieder vom Hotel verwöhnt und überrascht und auch die Game Drives mit unseren privaten Rangern sind der Hammer. Deshalb sind wir am Abreisetag unendlich traurig diese wunderbare Lodge schon wieder zu verlassen, freuen uns aber zugleich riesig auf unseren nächsten Stopp.
Unser Fahrer von Simba Safaris holt uns ab, es liegt eine 4-stündige Autofahrt durch den Serengeti NP aber auch durch viele Dörfer vor uns. Unsere nächste Unterkunft heisst Kati Kati. Nach der langen Anreise sind wir froh endlich anzukommen und sind einwenig geschockt. Nach dem puren Luxus in der letzten Unterkunft ist diese eher einfach gehalten. Ein einfaches Zelt mit einer Dusche, bei welcher man einen Mitarbeiter der Unterkunft rufen muss damit er warmes Wasser in den Duschsack füllt. Aber nach dem ersten Schock fängt es uns an zu gefallen. Genau das wollten wir ja unbedingt! Pure Natur! Beim Abendessen (ebenfalls in einem Zelt), hören wir plötzlich komisches Gelächter. Ein Clan Hyänen steht keine 5 Meter vom Koch entfernt und hat es auf das saftige Fleisch abgesehen. Uns rutscht das Herz in die Hose. Aber die Guides haben alles im Griff und scheinen auch nicht wirklich von den Hyänen beindruckt zu sein. Sie scheinen die Tiere zu kennen und unterhalten sich über sie, ehe sie die Gruppe mit Taschenlampen und Rufen verscheuchen. Auch der Weg zurück in unser Zelt wird zur Zerreisprobe. Ein Guide begleitet uns und wir hören in jedem Gebüsch ein Geraschel. Die letzten paar Meter werden wir immer schneller bis wir fast ins Zelt rennen. Puh geschafft! Am nächsten Morgen werden wir geweckt und verbringen den Tag auf Pirschfahrt. Wir dürfen Leoparden, Giraffen, Löwen, Affen, Geparden, Elefanten und viele weitere Tiere bestaunen. Eine Safari ist einfach magisch und diese Tiere in der Wildnis zu beobachten macht sprachlos. Die Welt scheint für einen Moment still zu stehen. Am nächsten Morgen werden wir schon um 4:30 Uhr geweckt. Heute machen wir eine Luftballonfahrt. Nach einer 1.-stündigen Autofahrt kommen wir mitten in der Wildnis an. Es gibt Tee und kleine Gebäcke und schon gehts los. Zusammen mit dem Sonnenaufang steigen wir in die Luft. So etwas schönes haben wir wirklich noch nie gesehen. Diese Farben der Sonne zusammen mit all diesen Tieren die man von der Luft aus beobachten kann! Ich (Joyce) fange vor Glück an zu weinen. Falls ihr mal im Serengeti NP seid, empfehlen wir euch unbedingt eine Luftballonfahrt zu machen. Die Aussicht ist einfach atemberaubend! Nach drei Nächten heisst es für uns wieder Abschied nehmen und weiter gehts.
Wieder sind es ca. 4 Stunden bis zur nächsten Unterkunft. Das klingt lange aber die Fahrten sind jedes Mal extrem spannend, man sieht wie die Menschen in Tansania ausserhalb der ganzen Luxusunterkünfte wirklich leben. Unsere nächste Unterkunft ist die Gibbs Farm. Wie es der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich hier um eine echte Farm. Aber was für eine! Ein echtes Fleckchen Paradies. Auch hier werden wir verwöhnt mit Überraschungen und wahnsinnig gutem Essen. Unser Zimmer ist riesig und eingebetet in Pflanzen. Wir bleiben hier 3 Nächte und besuchen den Ngorongoro Krater sowie den Lake Manyara Nationalpark. Am dritten Tag sind wir müde von den vielen Game Drives und möchten den Tag in der Farm verbringen. Wir rösten unseren eigenen Kaffee, melken die Kühe und schwimmen im Pool. Die Gibbs Farm ist auch super für Ferien mit den Kids. Sie können backen, die Eier fürs Frühstück sammeln und vieles mehr. Nach drei Tagen geht es für uns weiter zu unserem absoluten Highlight.
Chem Chem! Ein Traum auf Erden! Diese Lodge ist der absolute Wahnsinn. Direkt nach dem Check in werden wir zu einer Art Turm mit Terasse hinaufgeführt. Hoch oben mit einer wunderschönen Aussicht steht unser Tisch und es wird uns das Essen serviert. Nur wir, unser wahnsinns Essen und vor unseren Augen eine vielzahl von Tieren! Affen die herum springen, grasende Gnus, eine Giraffe die gemütlich vor uns durchschlendert und viele weitere Tiere. Wir stossen an und können unser Glück kaum fassen. Nach dem Mittagessen heisst es erstmal einwenig ausruhen und um 17:00 Uhr wartet eine Überraschung auf uns. Die Unterkunft ist auch wieder im Glamping Style und vor unserem Zelt grasen gerade unzählige Gnus. Wir machen es uns auf der Terasse mit einem Buch und Blick auf die Tiere gemütlich. Als es endlich 17:00 Uhr ist können wir es kaum erwarten endlich los zu gehen. Die Anweisung: Gute Kleidung tragen und die beiden Stöcke, welche sich in unserem Zimmer befinden mitnehmen. Vor unserem Zimmer wartet ein Masai auf uns! Er nimmt uns mit auf einen Bush Walk. Wir sind so nervös und können es nicht glauben, dass uns gerade ein Masai sein Wissen über die Natur beibringt! Er zeigt uns wie Spuren lesen, fängt einen Skorpion damit wir ihn ganz genau unter die Lupe nehmen können und ganz viel mehr. Am Lake Manyara hält der Masai nach einer 2 Stündigen Wanderung an und was wir sehen macht uns sprachlos. Am See ein Feuer, zwei Stühle, der ganze Boden voller Rosenblätter und ein Auto mit Anhänger mit einer integrierten Bar wartet auf uns. Wir lassen den Abend bei Sonnenuntergang ausklingen und sind einfach nur dankbar für die tolle Zeit. Bei mir (Joyce) kullern wieder die Tränen vor so viel Glück. Und ja ich sehe es deutlich, dass auch Kosov einwenig Pipi in den Augen hat. Wir fallen nach diesem wundervollen Tag glücklich und zufrieden ins Bett und freuen uns auf morgen. Um 7:00 werden wir geweckt und ohne Frühstück heisst es wieder mit dem Masai durch den Bush laufen. Ich frage mich, ob sie vielleicht vergessen haben, dass wir noch nicht gegessen haben? Nach einer Stunde laufen und vielen wunderschönen Begegnungen mit Tieren sehen wir mitten im Bush ein grosses Frühstücks Buffet mit eigenem Koch, welcher auf uns wartet. Wir sind einfach nur Baff! So viele Überraschungen und Aufmerksamkeiten haben wir noch nie erlebt. Nach dem Essen geht es direkt auf eine Pirschfahrt und ich (Joyce) darf das krasseste Erlebnis meines Lebens erleben. Unser Ranger sagt mir ich soll ganz vorne auf den Tracker Stuhl (auf der Motorhaube) sitzen. Ich überlege hin und her ob ich das wirklich machen soll. Jeder der mich kennt weiss ich liebe alles was mit Adrenalin zu tun hat und entscheide mich deshalb dafür. Sage aber zu Kosov noch „Falls ich gefressen werde: I love you!“. Also sitze ich nun vorne auf diesem ausgeliefertem Sitz und er fährt weiter durch den Bush. Auf eimal hälter an. Ich höre Baumäste brechen und sehe wie ein riesen Elefant hinter dichten Bäumen und Büschen hervorkommt. Ich denke nur "okay, für mich ist es jetzt vorbei". Er kommt immer näher und zwar frontal auf mich zu. Mein Adrenalin hat seinen Höhepunkt erreicht und ich frage mich wann der Ranger endlich wegfahren will! Der Elefant kommt näher und näher bleibt 2 Meter vor mir stehen. Ich habe das Gefühl ich spüre seinen Atem auf meinem Gesicht. Er mustert mich kurz und läuft dann wenige Zentimeter an mir vorbei. Als er weg ist merke ich wie ich endlich wieder anfange zu atmen und der Ranger, Kosov und ich fangen mit einem Mal alle an zu lachen. Die Sonne ist mittlerweile bereits untergegangen und wir fahren zurück zur Unterkunft. Als wäre das nicht schon genug Adrenalin gewesen hat unser Fahrzeug einen Platten. Der Ranger meint wir sollen im Jeep bleiben während er den Reifen wechselt. Mittlerweile Stockdunkel, versucht Kosov irgendwie ihm mit der Taschenlampe Licht zu geben, was vom Rücksitz aus ziemlich schwierig ist. Als der Ranger nach zwei Versuchen merkt, dass wir zu schwer sind müssen wir aussteigen. Kosov hilft dem Ranger den Reifen zu wechseln und ich leuchte mit einer Taschenlampe zu ihnen und mit einer in der Umgebung herum in der Hoffnung, dass ich das wilde Tier genug früh sehe um wieder ins Auto zu hüpfen. Nach erfolgreichem Reifenwechsel geht es endlich zurück ins Zimmer um uns frisch zu machen, den wie man uns sagt wartet für uns an unserem letzten Abend wieder eine Überraschung auf uns. Wir werden vom Zimmer abgeholt und wieder einmal in den Bush gebracht wo auf einer Wiese unzählige Kerzen und in der Mitte ein Tisch auf uns wartet. Wir werden verwöhnt mit einem köstlichen 5 Gänge Menü unter einem wunderschönen Sternenhimmel. Gibt es etwas romantischeres? Am nächsten Morgen gibt es nochmal ein leckeres Frühstück und dann heisst es Abschied nehmen von diesem magischen Ort! Übrigens - es gibt das Chem Chem Forest extra für Besucher mit Kinder!
Nun geht es für uns zurück zum Flughafen Arusha denn unsere letzte Unterkunft wartet auf uns und zwar auf Pempa Island. Erneut fliegen wir mit dem Kleinflugzeug und landen auf dieser wunderschönen Insel. Kristall blaues Wasser, weisse Sandstrände und wunderschöne Sonnenuntergänge erwarten uns hier. Hier verbringen wir unsere letzten 4 Nächte und lassen die Seele baumeln.
Tansania du hast uns in deinen Bann gezogen, deine Vielfalt, deine Natur, die freundlichen Einheimischen sowie das wahnsinnig gute Essen. Wir hätten uns für unsere Flitterwochen kein schöneres Land wünschen können. DANKE.
Wir hoffen dieser Beitrag hat euch gefallen. Falls ihr Fragen habt zu reisen nach Tansania könnt ihr sie gerne unten in die Kommentare schreiben.
Eure Travelbuddys👨👩👦
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