Wer von euch ist ebenfalls mit dem Film König der Löwen aufgewachsen oder hat Kinder die mit diesem Meisterwerk gross wurden? Ich denke alle! Wir lieben diesen Film seit Kindheitstagen und wurden deshalb bereits früh fasziniert von all den Tieren der Savanne und wollten diese in der freien Wildbahn erleben. Für uns war also klar, es geht nach Afrika! Da wir es lieben mit dem eigenen Mietwagen unterwegs zu sein und das Land auf eigene Faust zu entdecken, fiel die Wahl sehr schnell auf Südafrika.
Es ist der 22.04.2018 und heute heisst es für uns Goodbye Zürich und Welcome Kapstadt. Nachdem wir unseren Mietwagen entgegennehmen, fahren wir in Richtung Waterfront den da ist unser Apartment, welches wir für die nächsten 3 Nächte gebucht haben. Wir haben das Gefühl, Kapstadt möchte uns willkommen heissen, denn der Tafelberg zeigt sich in seiner vollen Pracht. Der Tafelberg ist das Wahrzeichen von Kapstadt und zeigt sich eher selten, da der Berg meistens von einer Nebeldecke umrungen ist.
Kennt ihr den Moment in dem ihr realisiert, dass ihr in den Ferien angekommen seid? Genau dieser Anblick vom Tafelberg war ein solcher Moment und wir sind extrem glücklich hier zu sein. Nachdem wir in unserem Apartment eingecheckt haben, machen wir uns gleich bereit um den Bay Harbour Market zu besuchen. Dieser ist nur Freitags, Samstags und Sonntags geöffnet und da heute Sonntag ist, ist das unsere einzige Möglichkeit. Falls ihr an einem von diesen Tagen in Kapstadt seid, besucht unbedingt den Bay Harbour Market. Der Market ist direkt an einem Hafen, es gibt live-Musik, Essensstände mit wirklich wahnsinnig gutem Essen aber auch viele Stände mit handgemachtem Schmuck, Kleidern und vielem mehr. Wir entscheiden uns beide etwas zu Essen und gesellen uns nach draussen. Draussen ist wie eine Art Beach Bar im Sand aufgebaut und im Hintergrund spielt ein Live-Dj. Was für ein super Start in unsere Ferien! Nach dem Market machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Camps Bay um die Twelve Apostles zu begutachten. Ein wunderschöner Anblick! Auf einer Bank geniessen wir die Aussicht und lassen den Abend ausklingen.
Leider sind alle restlichen Tage in Kapstadt bewölkt und regnerisch aber wir machen natürlich das Beste daraus. Da es am zweiten Tag stark regnet, entscheiden wir uns in ein Museum zu gehen. Das District Six Museum erzählt die dunkle Geschichte über die Zeit der Apartheit. Viele Stücke stehen noch im Original in diesem Museum. Das Museum ist wirklich wahnsinnig Eindrücklich und empfehlen allen einen Besuch im District Six Museum. Nach dem Museum schlendern wir durch die Strassen und folgen dem Treiben. Die Waterfront gefällt uns besonders gut, am Abend entsteht da eine ganz besondere Atmosphäre mit Live-Musik, gutem Essen und auf den Stegen und Booten entdeckt man immer wieder ganze Gruppen von Seelöwen. Jap, in der freien Wildbahn! Und Achtung - Seelöwen bemerkt ihr schon von weitem bevor ihr sie sieht, den sie riechen EXTREM nach Fisch.
Am dritten Tag ist unser Ziel die Boulders Beach, denn da soll es Pinguine geben. Also nichts wie los! Falls ihr ebenfalls mit dem Mietwagen unterwegs seid und auch an den Boulders Beach fahren möchtet, empfehlen wir euch den Chapmans Peak Drive entlangzufahren. Eine wunderschöne Küstenstrassen mit unglaublich vielen Highlights. Wir machen immer mal wieder ein Stopp und geniessen diese unfassbar schöne Natur. Ganz besonders angetan sind wir vom Noordhoekstrand. Kilometerlanger weisser Sandstrand mit einer ganz besonderen Atmosphäre. Wir fahren bis nach ganz unten zum Kap der Guten Hoffnung, der Punkt wo der indische Ozean und der Atlantik zusammentreffen. Am Kap der Guten Hoffnung angekommen, sehen wir das erste Mal Baboons. Baboons sind Paviane also eine Affenart. Es ist für uns unglaublich aufregend so viele Tiere in der Natur erleben zu dürfen und zu wissen, dass auf unserer Reise noch so viele weitere dazu kommen werden. Am Kap der Guten Hoffnung wird ein Eintritt von 376 Rand (ca. 17 CHF) pro Person verlangt. Wir entscheiden uns für einen kleinen Wanderweg zu einem schönen Aussichtspunkt. Es gibt hier verschiedene Wanderwege aber so wie es aussieht, kannst du mit keinem Weg eine falsche Entscheidung treffen denn alle sehen super schön aus. Nach dem Kap der Guten Hoffnung geht es zum Boulders Beach. Dort hat es bereits viele Touristen und zum Glück treffen wir auf eine Familie, die weiss wie diesen Touristenstrom zu umgehen und so haben wir nach einem kleinen Klettermanöver einige Pinguine ganz für uns allein ohne Absperrung. Der Boulders Beach mit seinen Pinguinen ist wirklich sehr schön und da es wenige Orte auf der Welt gibt, bei welchen mann Pinguine in der freien Wildbahn sehen kann, ist er absolut sehenswert. Da sich die Wolkendecke öffnet und wir diese Chance nutzen wollen um auf den Tafelberg zu gehen, machen wir uns auf den Weg. An der Seilbahn zum Tafelberg angekommen warten wir in der langen Schlange fast eine Stunde lang und merken dann, dass wir beide die Kreditkarte im Apartment vergessen haben und nicht mehr genügend Bargeld bei uns haben um die Seilbahn zu bezahlen. Um den Tafelberg zu Fuss zu erklimmen ist es schon zu spät. Deshalb heisst es für uns leider kein Tafelberg Besuch. Bei einer Enttäuschung wie dieser hilft bei uns immer etwas feines zu Essen. Südafrika ist bekannt für sein leckeres Fleisch und darauf haben wir jetzt Lust! Für uns die beste Adresse in Kapstadt ist definitiv Hussar Grill. Ein solch saftiges Steak an einer Champignon Sauce und dazu derart feine Pommes haben wir noch nie gegessen! Das war der perfekte Abschluss für Kapstadt.
Am nächsten Tag heisst es für uns leider bereits Abschied nehmen. Wir würden jedem empfehlen mindestens 4 Nächte in Kapstadt zu bleiben, da uns die Zeit leider nicht gereicht hat um alles zu sehen, was wir auch sehen wollten. Jedoch müssen wir jetzt weiter, denn auf uns wartet die Garden Route. Der nächste Stopp ist Gaansbai. Bevor wir jedoch losfahren gehen wir in Kapstadt noch in die Charlys Bakery. Wir decken uns mit verschiedenen Süsswaren, wie Cupcakes, Cookies und Cheesecakes ein. Einfach unfassbar lecker. Auf der Fahrt nach Gaansbai machen wir noch einen kurzen Halt in der Weinregion Stellenbosch. Wir empfehlen jedem in der Weinregion ebenfalls 1 oder 2 Nächte zu verbringen, da die Gegend sehr schön ist und es verschiedene wunderbare Hotels gibt. Leider haben wir uns bei der Reiseplanung nicht über die Weinregionen informiert, da wir keine Weinliebhaber sind. Dies bereuen wir jetzt schon einbisschen.
Nach gut 2 Stunden Fahrt kommen wir in unserer nächsten Unterkunft an. Wir sind sprachlos! Das Hotel Grootbos zieht uns sofort in seinen Bann. Eingebettet in der Schönheit der Natur von heimischen Pflanzen. Die einzigartige Lage auf dem Hügel bietet einen fantastischen Blick auf den Ozean. Wir werden von unserem Guide Jo warmherzig empfangen und uns wird gleich der erste Drink serviert. Mit Jo besprechen wir wie wir unsere nächsten zwei Tage verbringen wollen. Wir entscheiden uns den ersten Tag in unserer wunderschönen Unterkunft zu verbringen. Von jedem Zimmer aus sieht man auf das Meer und ohne zu übertreiben, es ist wirklich magisch! Jede Mahlzeit ist ein Gaumenschmaus und das meiste wird lokal in der Unterkunft angepflanzt. Die nächsten zwei Tage geniessen wir in vollen Zügen und unternehmen einige Ausflüge, welche uns die Flora und Fauna sowie die Küste dieser Region näher bringen. Unser Highlight ist das Reiten während dem Sonnenuntergang. Wir merken wie das Grootbos auf uns eine extrem beruhigende und entschleunigende Wirkung hat. Leider vergehen die zwei Tage viel zu schnell und wir müssen wieder weiterreisen. Übrigens gibt es im Grootbos zwei verschiedene «Hotels» eines ist nur für Erwachsene und eines auch für Kinder. Falls ihr mit Kindern reist.
Weiter geht’s auf der Garden Route in Richtung Knysna. Auf dem Weg nach Knysna machen wir in einem kleinen Café einen kurzen Stopp um einen Kaffee zu trinken. Im Internet wurde das Café wegen seinen super Brownie empfohlen, also nehmen wir natürlich noch zwei Brownies dazu. Wir gesellen uns nach draussen, die Sonne scheint und das Meer direkt vor unseren Augen. Was will man mehr? Ach ja einen feinen Brownie! Kosov sticht mit seiner Gabel in den köstlich aussehenden Brownie und führt die Gabel zum Mund. Ich rufe lauthals "STOP"!! Unter seinem Brownie sehe ich wie zahlreiche kleine Käfer oder Ameisen herumschwirren und schaue unter meinem Brownie nach. Auch in meinem hat es sich unappetitliches Ungeziefer gemütlich gemacht. Der Appetit ist uns vergangen und wir fragen uns wieso dieses Café im Internet einen solchen Hype hat. Also weiter gehts nach Knysna. Knysna ist eine Lagunenstadt und gehört auf der Reise durch die Garden Route so gut wie dazu. Wir sind hier für 3 Nächte, da es in und um Knysna sehr viel zu entdecken gibt. Es ist unser erster Tag in Knysna und es geht für uns in den Tsitsikamma Nationalpark. Der Eintritt kostet uns 270 Rand (ca. 12 CHF) pro Person. Wir entscheiden uns eine kleine Wanderung zu unternehmen und werden am Schluss der Wanderung mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Die Natur ist echt schön und beim nächsten Mal werden wir wahrscheinlich eine Kanu Tour machen, diese sieht nämlich echt cool aus.
Am zweiten Tag gehts nach Robberg Island. Diese Insel ist ca. 30 Minuten von unserer Unterkunft in Knysna entfernt. Der Eintritt kostet ca. 60 Rand pro Person (2.75 CHF pro Person). Robberg Island ist eine Insel auf welcher es drei verschieden Wanderwege gibt. Route 1 (The GAP) ist 2 Kilometer lang und dauert ca. 30 Minuten. Route 2 (Witsand) ist 5,5 Kilometer lang und dauert ca. 2.5 Stunden und dann gibt es da noch die Route 3 (The Point) diese ist über 9 Kilometer lang und dauert ca. 5 Stunden. Die dritte Route führt um die komplette Insel. Da wir den ganzen Tag Zeit haben, entscheiden wir uns für die dritte Route und wandern los. Auf der ersten Etappe auf der Ostseite der Insel werden wir bei strahlendem Sonnenschein mit wunderschönen Aussichten belohnt. Der Weg geht hauptsächlich gerade aus, ohne Grosses auf und ab. Wir denken uns, wow wir sind schon bald ganz vorne am Point, so haben wir ja nie 5 Stunden. Nach einigen Schritten steigt uns ein starker, fischiger Geruch in die Nase. Und nach der nächsten Abzweigung wissen wir, woher dieser Geruch kommt. Ein Blick nach unten zeigt uns tausende Robben die am Strand herumliegen und sich sonnen. Wir legen hier eine Pause ein und beobachten die Robben. Wir könnten hier stundenlang bleiben und ihnen zusehen, so fasziniert sind wir. Aber wir müssen weiter, denn anscheinend geht diese Wanderung ja 5 Stunden. (Was wir zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht glauben.) Wir wandern weiter und kommen schon bald am äussersten Punkt an. Wir merken schnell, dass die Bedingungen jetzt rauer und unruhiger werden. Die Sonne ist hinter uns verschwunden. Der Weg auf der Westseite führt uns über riesige Felsen, welche wir Hochklettern müssen. Der kühle Wind peitscht die Wellen an die Felsen und wir merken, ja der Rückweg wird eine echte Challenge. Die Aussicht ist immer noch wunderschön und wir geniessen sie auch, vor allem da wir nun gefühlt alle 5 Minuten eine Pause einlegen müssen. Wir müssen über Steine und Felsen klettern, es gibt Holztreppen die uns weit Bergauf und dann wieder bis ganz nach unten führen. Wir sind auf der ganzen Wanderung für uns allein und sehen keine Menschenseele. Nach einigen Stunden klettern, Treppen steigen und Wandern sind wir müde und unser Wasser geht uns bald aus. Auf einmal finden wir es nicht mehr so schön, dass wir Menschenseelen allein sind. Wir legen eine längere Pause ein und erholen uns für den letzten Teil. Wir motivieren uns jetzt gegenseitig um die letzte Etappe noch in den Angriff zu nehmen. Wir Laufen und laufen, obwohl wir sonst immer sehr viel miteinander Quatschen, sind wir jetzt beide Still, denn keiner von uns hat noch die Kraft um zu Sprechen. Auf den letzten paar Metern wartet dann noch der Höhepunkt der Wanderung. Es geht durch Sand. Wir sind am Ende unserer Kräfte, plumpsen in den Sand und trinken den letzten Tropfen unseres Wassers. Wir kämpfen uns durch den Sand und haben es danach endlich geschafft. Auch wenn es jetzt sehr anstrengend klingt, es ist die schönste und beste Wanderung die wir je gemacht haben und würden sie sofort wieder so machen. An alle die diese Wanderung auch machen, können wir empfehlen danach ins Restaurant Enrico zu gehen und euch eine feine Pizza zu gönnen. Nach der Pizza fahren wir zurück ins Hotel und fallen todmüde ins Bett.
Heute geht es für uns bereits zur nächsten Unterkunft. Leider ist diese ein kompletter Reinfall. Weshalb wir den Namen hier nicht nennen möchten. Wir haben die Unterkunft für drei Nächte gebucht und kämpfen wirklich jeden Tag damit nicht bereits vorher abzureisen. Die Gastgeber sind unfreundlich, unsere Unterkunft ist sehr schmutzig und überall wimmelt es nur so von Spinnen. Zum Glück ist die Unterkunft in der Nähe des Addo Nationalparks, sodass wir den Tag damit verbringen den Addo Park mit unserem eigenen Auto zu erkunden. Wir sehen so viele Elefanten und es ist das erste Mal, dass wir Elefanten in der freien Natur sehen. Es bricht die letzte Nacht in dieser Unterkunft an und wir schlafen ein, voller Freude, dass wir morgen endlich auschecken können. Plötzlich schrecken wir auf. Ein lautes Gebrüll hat uns geweckt und es scheint so als ob das Tier direkt neben unserem Zelt ist. Kosov, der bereits unzählige Tierdokumentationen gesehen hat, erkennt das Geräusch sofort. EIN LÖWE sagt er zu mir und wir sitzen wie erstarrt voller Adrenalin in unserem Bett. Wir hören dem Löwen noch eine ganze Weile lang zu und sind froh dieses wahnsinnige Highlight noch erlebt zu haben. Am nächsten Morgen gibt es für uns beide kein anderes Thema als den Löwen den wir gehört haben und auch die Besitzer der Unterkunft bestätigen, dass es sich um einen Löwe gehandelt hat. Wie nahe er aber an unserem Zelt war, werden wir wohl nie erfahren. Für uns geht es jetzt zum Flughafen nach Port Elizabeth, denn heute geht unser Flug nach Durban. Am Flughafen angekommen geben wir unseren Mietwagen ab und erfahren danach, dass unser Flug gestrichen wurde. Super, nach über 4 Stunden warten am Flughafen können wir mit einem anderen Flugzeug fliegen. In Durban angekommen, fahren wir sofort los in unsere nächste Unterkunft. Die Garden Route war doch sehr europäisch geprägt, aber jetzt fühlen wir uns im richtigen Afrika angekommen und es gefällt uns sehr! Überall hat es diese typische rote Erde, auf den Strasse sehen wir immer wieder buntbekleidete Menschen, welche ihre Einkäufe auf dem Kopf transportieren und das Beste - überall wird frisches Obst am Strassenrand verkauft. Als wir in unserer Unterkunft der Leopard Mountain Lodge ankommen, ist es leider durch die Flugverspätung zu spät um am Abend Game Drive (Safari Tour) teilzunehmen, dafür wartet auf uns ein wunderbares 4 Gänge Menü unter dem Sternenhimmel neben einer Feuerstelle. Auch das Zimmer ist atemberaubend schön mit eigenen Whirlpool auf der Terrasse.
Am nächsten Morgen um 05:30 Uhr hämmert jemand an unsere Tür und ruft «Wake up Call». Der Guide sagt uns, dass wir in 15 Minuten abgeholt werden. Für alle die noch nie auf Safari waren hier ein kurzes Lexikon:
Wake up Call: Früh morgens, wenn es noch dunkel ist, wird man geweckt um direkt auf den ersten Game Drive zu gehen, damit man die nachtaktiven Tiere noch zu sehen bekommt.
Game Drive: So nennt man die Fahrt durch die Savanne auch genannt Safari oder Pirschfahrt.
Sun downer: Bei der Abendpirschfahrt, hält man irgendwo draussen in der Wildnis und bekommt während dem Sonnenuntergang einen Gintonic oder ein anderes Getränk deiner Wahl.
15 Minuten später werden wir abgeholt und zum Restaurant gebracht. In den meisten Unterkünften in einem Nationalpark darf man Frühmorgens und Spätabends das Zimmer nicht alleine verlassen, da die wilden Tiere direkt neben dir auftauchen können. Kosov und ich sind bereits jetzt ganz aufgeregt. Dieser ganze Ablauf mit dem Wake up call sowie die Begleitung von einem Ranger ins Restaurant, das macht alles so spannend und wir fühlen uns bereits jetzt wie in einem Indiana Jones Film. Nach einer Tasse Kaffee und ein paar Keksen gehts los auf unseren ersten Game Drive. Wir sitzen in der hintersten Reihe eines Geländewagens und es geht hinaus in die Wildnis. Es ist noch sehr kalt und der kühle Fahrtwind bläst uns ins Gesicht während die ersten Sonnenstrahlen sich langsam über die Baumwipfel schieben. Uns hat das Safari Fieber sofort gepackt und wir warten gespannt darauf, welches Tier sich wohl hinter dem nächsten Busch versteckt. Wir sind hier für zwei Nächte und zweimal am Tag geht es für uns raus in die Wildnis. Wir lieben jede Sekunde hier und können gar nicht genug davon kriegen. Unser Ranger James trägt auf den Fahrten mit spannenden Infos und seiner sympathischen Art natürlich dazu bei. Uns gefällt es sogar so gut, dass wir am letzten Abend während unserem Game Drive beschliessen unseren ersten Sohn nach ihm zu benennen. Genau das haben wir dann 4 Jahre später auch gemacht. Auch hier sind wir extrem traurig als wir Abreisen müssen aber auf uns warten noch einige weitere Abenteuer hier in Südafrika.
Um in den Krüger Nationalpark zu gelangen, müssen wir zuerst die Grenze nach Swasiland überqueren. Als wir am Zoll ankommen, sind wir doch sehr irritiert. Der Grenzbeamte hat ein gelbfarbenes Basketball Trikot an. Wir müssen echt schmunzeln, den aus der Schweiz sind wir uns anderes gewöhnt. Das Schmunzeln vergeht uns aber schnell als er uns sagt er möchte unser Auto kontrollieren, ebenfalls sagt er jemand von uns muss ins Gebäude um das Visum zu holen. Also lasse ich Kosov mit dem Grenzbeamten alleine und gehe ins Gebäude. Da angekommen werde ich von einem Schalter zum anderen geschickt. Alle sehen unsere Pässe an, nicken und schicken mich zum nächsten Schalter. Irgendwann stosst Kosov wieder dazu, denn unser Auto wurde durchgelassen, ca. 20 Minuten später erhalten wir endlich das Visum und dürfen in Swasiland einreisen. Auch wenn der Grenzübergang jetzt mühsam klingt, ist es mit ein wenig Geduld vollkommen okay und auch amüsant. Wir übernachten hier in Swasiland in einer kleinen Lodge und reisen am nächsten Tag bereits wieder aus und sind wieder in Südafrika. Für alle die jetzt denken für was war das denn? Wenn man von Durban die Küste entlangfährt, ist das die schnellste Route um in den Krüger Nationalpark zu gelangen.
Nun heisst es für uns willkommen im Krüger Nationalpark. Der Krüger Nationalpark ist das grösste Wildschutzgebiet Südafrikas.
Unsere Unterkunft das Motswari Game Reserve liegt im Gebiet Timbavati. Als wir die Unterkunft erreichen, werden wir freundlich empfangen und zu unserem Bungalow gebracht. Direkt vor unserem Bungalow steht ein Buschbock. Für alle die das Tier nicht kennen, googelt es doch kurz. Was für ein wunderschöner Empfang der atemberaubenden Natur. Da wir früh genug hier sind, dürfen wir direkt auf die Nachmittagspirschfahrt. Unser Ranger und unser Tracker sind ein eingespieltes Team. Der Tracker sitzt vorne auf der Motorhaube und liest die Spuren der Tiere und sagt so dem Ranger wohin er fahren muss. Wir lernen so viel über die Tierwelt, die Natur und auch über die Sterne. Nach unserem Sundowner geht es für uns durch die Stockdunkle Wildnis. Während der Fahrt hält unser Ranger auf einmal an und stellt alle Lichter aus. Wir starren nach oben und sehen einen Sternenhimmel wie wir ihn noch nie gesehen haben. Einfach magisch. Zurück im Camp gibt es wieder mal ein ausgezeichnetes Essen. Wir fallen überglücklich ins Bett und freuen uns bereits auf den nächsten Wake up call. Wir lieben den Tagesablauf hier, jede Pirschfahrt ist so aufregend, dass wir es jedes Mal kaum erwarten können wieder loszufahren. Wir hätten uns nie vorstellen können, dass uns der Safari Alltag so sehr gefallen würde. Da wir uns vor den Ferien nie vorstellen konnten wie ein solcher Tag aussieht, möchten wir euch hier unseren Tagesablauf aufzeigen:
05:30 Wake up call
05:30 – 06:45 Fertig machen, Kaffe trinken, kleines Gebäck zu sich nehmen
06:45 Erster Game Drive (Unterwegs wird immer irgendwo angehalten und erneut Kaffe und Kuchen serviert)
09:30 Uhr zurück in der Unterkunft und Frühstücken
10:00 – 13:30 Uhr Am Pool plantschen, Nickerchen oder Bush Walk mit einem Ranger machen
14:00 Uhr Mittagessen
15:30 Uhr Zweiter Game Drive (Unterwegs Sundowner mit Gintonic und Chips)
19:00 Uhr Abendessen
Wir verbringen 3 Nächte hier im Krüger Nationalpark und lieben davon wirklich jede Sekunde. Eins mit der Natur zu sein gefällt uns sehr. Wir begegnen Nashörner, Giraffen, Zebras, unzähligen Antilopen, Elefanten, Krokodilen, Nilpferde, Leoparden, Geparden, Löwen und vielen weiteren Tieren. Das grösste Highlight erleben wir als wir weit weg ein Rudel Löwinnen entdecken und sie genau auf uns zu und dicht hinter unserem Fahrzeug vorbei laufen. Alle Personen im Fahrzeug halten den Atem an. Wir (zuhinterst im Fahrzeug) wissen auch nicht so recht was wir machen sollen und zappeln aufgeregt hin und her. Die 3 Tage vergehen wie im Flug und wir müssen sagen, als wir abreisen sind wir so traurig wie selten zuvor. Ich denke das liegt auch daran, dass wir realisieren, dass unsere Südafrika Reise sich langsam dem Ende neigt.
Unser letzter Stopp ist in Hazyview. Der perfekte Ausgangspunkt für die Panoramaroute.
Wir kommen in unserer Unterkunft dem Hippo Hollow an und geniessen unseren ersten Nachmittag am Hoteleigenen Pool. Nach dem vielen Autofahren der letzten Tage kommt uns das gerade gelegen um alles ein wenig sacken zu lassen und uns zu erholen. Die Bungalows von unserer Unterkunft sind direkt am Sabie River in welchem wir von unserer Terrasse aus einige Nilpferde beobachten können.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zur Panoramaroute.
Die Panoramaroute ist eine Strasse, welche einige besondere Highlights beinhaltet.
Als erstes besuchen wir Gods Window. Man muss zu Fuss einen kurzen Weg laufen um an die drei Aussichtspunkte zu gelangen. Von jedem Aussichtspunkt hat man eine wunderschöne Sicht. Ohne Nebel könnte man hier sogar bis zum Krüger Nationalpark sehen. Der Eintritt hat uns 20 Rand (ca. 0.90 Rp) gekostet. Wir finden ein Stopp bei Gods Window hat sich nur schon wegen dem schönen Wanderweg bis zum Aussichtspunkt gelohnt.
Weiter geht’s zum Pilgrims Rest. Dies ist eine alte Goldgräbersiedlung. Leider ist hier nicht wirklich viel zu sehen und für uns gibt es deshalb keinen Grund sich hier länger aufzuhalten.
Unser nächste Stopp: Bourke’s Luck Potholes. Dies sind ungewöhnliche Felsformationen und für uns eines der Highlights. Der Eintritt kostet 60 Rand (3 CHF) pro Person. Man kann sich hier wirklich verweilen und die Wanderwege bringen uns über verschiedene Brücken und ganz nah ans Wasser.
Der letzte Halt ist World’s End Lookout am Blyde River Canyon. Hier wartet auf uns eine wunderschöne Aussicht auf den Blyde River Canyon und da wir noch ziemlich früh dran sind, haben wir den Aussichtspunkt fast für uns ganz allein. Wir setzten uns auf einen grossen Felsen und geniessen zusammen den Blick auf unser Südafrika. Was für unglaublich schöne 3 Wochen wir in diesem wunderschönen Land verbringen durften. Wir sitzen noch eine ganze Weile da und realisieren, dass es für uns morgen bereits wieder heisst Abschied nehmen.
Die ganze Welt in einem Land. Wir verstehen jetzt warum Südafrika dafür steht. Es hat so viel zu bieten. Von der weltoffenen Grossstadt Kapstadt über die Weinreben von Stellenbosch bis hin zum Krüger Nationalpark ist alles dabei.
Danke Südafrika und bis ganz Bald!
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Eure Travelbuddys
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